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Unsere Wahlprüfsteine zur Radverkehrsplanung in Hasbergen

 

In wenigen Wochen finden die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen statt. Damit werden die Weichen für die Verkehrspolitik in unserer Gemeinde für die nächsten Jahren gestellt. Uns interessiert, welche Ziele die Bürgermeisterkandidatin und -kandidaten in Bezug auf die Verkehrspolitik allgemein und die Fahrradinfrastruktur im Besonderen anstreben.

 

Wir haben der  Kandidatin und den drei Kandidaten 7 Fragen gestellt und dazu die folgenden Antworten erhalten. Dazu “ Danke” an alle Vier. 

 

Unsere Einstellung ist klar: Wir sind der Meinung, dass Umweltschutz und Lebensqualität eine größere Berücksichtigung emissionsfreier und ressoursenschonenderer Verkehrsarten wie Rad- und Fußverkehr erfordern. Weil die Verkehrsflächen aus verschiedenen Gründen begrenzt sind, wird es notwendig werden, dass beim motorisierten Individualverkehr (MIV) hier und da die privilegierte Berücksichtigung für eine gerechte Aufteilung der Verkehrsraumes aufgeben werden muss. Das sieht übrigens selbst der ADAC so.

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Lest und bildet Euch selbst Eure Meinung:

Welchen Stellenwert hat der Radverkehr für Sie?

Holger Elixmann

Die Bedeutung des

Radverkehrs hat in den vergangen Jahren deutlich zugenommen. Sowohl im

Bereich des „Alltagsradelns“ also Berufsverkehr, Einkaufen etc., als auch im Bereich des „Freizeit-oder Genussradelns“ ist festzustellen, dass mehr Menschen unterwegs sind und auch weitere Strecken zurücklegen. Hier ist das Aufkommen der E-Bikes, aber auch neue Formen wie

Lastenfahrräder usw. maßgeblich. Damit sind natürlich auch die Durchschnittsgeschwindigkeiten erheblich gestiegen, die Aufgabe der Verkehrsplanung ist es nun, auf diese erheblichen Veränderungen zu reagieren und den Anforderungen für ein zügiges und sicheres Vorankommen gerecht zu werden.

Selber fahre ich sehr gerne Rad. Die Strecke zum Rathaus ist gerade richtig, sodass ich am Morgen inSchwung komme, ordentlich frische Luft genießen kann und somit entspannt in den Arbeitstag

starte.

Adrian Schäfer

Ich glaube, dass wenn man Mobilität in Hasbergen jetzt nochmal neu denken möchte, alle Verkehrsteilnehmer*innen gleichermaßen berücksichtigt werden müssen. Hierbei sehe ich den Radverkehr als ein gleichberechtigtes Puzzlestück eines Gesamtbildes (Konzeptes),

welches auch andere Verkehrsteilnehmenden wie z.B. Fußgänger*innen, Personen mit Mobilitätsein-
schränkung, Kindern und natürlich auch dem Autoverkehr berücksichtigt und möglichst gut ineinandergreift. Für mich hat zukunftsfähige Mobilität und Verkehr einen hohen Stellenwert. Radverkehr sehe ich als Teil davon an.

Gerald Johan To Büren

  • Radverkehr muss (zusammen mit dem ÖPNV) aus unserer Sicht eine deutlich höhere Priorität bekommen als der PKW-Individualverkehr. Radfahren ist gesund, schützt das Klima und die Umwelt. Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung ist es nun an der Zeit diese besonders sinnvolle Art der Mobilität wieder in den Vordergrund zu rücken. Dies bedeutet auch, dass sich der motorisierte Verkehr an einigen Stellen deutlich einschränken müssen wird.

Susanne Breiwe

Ich würde mich freuen, wenn es in Hasbergen zum Alltag gehören würde, Fahrrad zu fahren und dies

auch gefahrlos und sicher möglich wird.

Ich komme gebürtig aus Münster und bin immer Fahrrad gefahren: bei jedem Wind und Wetter zur Schule (10 Kilometer entfernt), zu Schulfreundinnen in ganz Münster und auch zu

Nachhilfestunden, die ich in verschiedenen Ortsteilen Münsters gab. Münster hat natürlich den Vorteil, „flach“ zu sein und viele Radwege zu haben. Aber manchmal hatte ich in Münster auch den Eindruck, dass sich die Radfahrer zu viele Rechte herausnehmen, d.h. sich

nicht an Verkehrsregeln halten und auch überall „wild“ parken.

Mit einem Radverkehrsplan könnte die Gemeinde Fördermittel beantragen und Planungen ziel-
strebig umsetzen. Werden Sie sich für die zeitnahe Erstellung eines Radverkehrsplanes
einsetzen, um von aktuellen Förderprogrammen profitieren zu können?

Holger Elixmann

In der nächsten Periode wird es zielführend sein, einen Radverkehrsplan – eventuell sogar als integralen Bestandteil eines kompletten Klimaschutzkonzeptes für die Gemeinde Hasbergen-

aufzulegen und diesen für diverse Förderungen hinzuziehen zu können. Dieser Plan muss dann aber

auch mit Leben erfüllt werden können. Hierzu erscheint das Jahr 2022 prädestiniert zu sein- der Landkreis plant das sogenannte Hauptroutennetz in Zusammenarbeit mit den Kommunen im kommenden Jahr zu beleuchten, Standards für Radwege an Kreisstraßen festzulegen und die Umsetzung voranzutreiben. Hier steht dann vornehmlich das „Alltagsradeln“ im Mittelpunkt. Wir können dann flankierend unser Konzept punktgenau darauf abstimmen.

Adrian Schäfer

Insbesondere in Förderprogrammen sehe ich eine große Chance für Hasbergen. Allein das

Bundesverkehrsministerium listet aktuell 8 Förderprogramme für Radverkehr mit einem

Gesamtvolumen von rund 1,46 Milliarden Euro bis 2023. Auch wenn hier sicher nicht alle

Förderziele auf Hasbergen zutreffen, wie beispielsweise die Ertüchtigung von

Betriebswegen an Bundeswasserstraßen für den Radverkehr, gibt es Programm die auf den ersten Blick zum gemeinsamen Vorhaben der Politik und Gemeinde passen, den Radverkehr sicherer zu machen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass auch Hasbergen sich auf Fördermittel bewirbt und wir eine nachhaltige Mobilität durch den Radverkehr sichern.

Wichtig ist mir hierbei aber erstens, dass wir auch andere Mobilitätsbereiche mit betrachten und zweitens, dass wir nicht übereilt und mit blindem Aktionismus vorgehen, sondern strukturiert und mit einem klar definierten Ziel.

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(Pro Fahrrad Hasbergen: Hier haben wir nochmal um eine Konkretisierung gebeten, woraufhin uns die folgende Antwort erreichte:)

 

Bezüglich des Radverkehrsplans stehe ich für die Erstellung eines Konzeptes welches nicht nur von externen Experten begleitet, sondern ebenfalls professionell moderiert mit möglichst breiter Bürgerbeteiligung diskutiert wird. Mir ist es bei der späteren Umsetzung sehr wichtig, dass nicht nur Radfahren im Fokus steht sondern auch die Interessen anderer Verkehrsteilnehmer*innen mit berücksichtigt werden. 

 

Bezüglich der Abstellplätze ist 14 die Anzahl, die ich aus den alten und nicht mehr gültigen Anlagen der NBAuO „berechnet“ habe. Wie viele genau geplant sind weiß ich nicht, da die Unterlagen leider nicht öffentlich zugänglich sind. Dies ist übrigens auch etwas, was ich gerne ändern würde. Susanne und Holger müssten die Unterlagen vorliegen. Meine Forderung/Wünsche kann und will ich nicht quantifizieren, da ich trotz längerer Recherche keinen Ansatz zur Bemessung finden konnte. Besser bewerten könnten dies sicher Fachleute wie Verkehrsplaner etc., wobei auch die Architekten und Planer auf sowas achten und Expertise haben sollten

Gerald Johan To Büren

  • Wir brauchen so einen Plan auf jeden Fall – es ist mehr als erstaunlich, dass es sowas im Jahr 2021 nicht gibt. Essentiell ist dabei eine enge Abstimmung mit Landkreis und Nachbargemeinden (auch denen in NRW) sowie mit der Stadt Osnabrück. Fehlende Kapazität in der Verwaltung darf hier keine Ausrede sein, notfalls müssen die Mitarbeiter dann von anderen Aufgaben abgezogen werden. 

  • Die Beauftragung eines solchen Plans bzw die Schaffung der nötigen Strukturen und Kommunikationswege wird eine unserer ersten Handlungen in der neuen Legislaturperiode sein.

Susanne Breiwe

Das Thema Radverkehrsplan hatte ich letztes Jahr in den Gemeinderat als Antrag

eingebracht. Ich füge die Protokolle aus den Sitzungen bei. Die Unterlagen zeigen auch, welche Einstellungen die anderen Parteien dazu hatten. Unser Antrag bekam 21

Gegenstimmen und 3 Ja-Stimmen (Axel Geselbracht, Janina Westermann und ich stimmten zu, Andreas Ostendorf aus unserer Fraktion fehlte in der Ratssitzung; im Rat ist auch der Bürgermeister stimmberechtigt, er stimmte auch dagegen).

Sollte Hasbergen Ihrer Ansicht nach die Stelle einer oder eines Radverkehrs- / Klimaschutz-beauftragten schaffen und was versprechen Sie sich davon?

Holger Elixmann

Aus meiner Sicht ist es erforderlich, die Themen Mobilität, Umwelt- und Klimaschutz stets

zusammen zu denken. Aus diesem Grunde halte ich die Einführung diverser Beauftragter in einzelnen

Bereichen für zu kurz gesprungen. Ich schlage die Schaffung einer Stelle in Vollzeit für diese drei

Themengruppen in der Verwaltung vor. Die Person, die die Stelle innehat, nimmt Anregungen auf

und führt Projekte von der Idee bis zur Realisierung durch. Die Förderprogramme sind bekannt und

kommen gezielt zum Einsatz. Teile der Stelle, die den Klimaschutz betreffen, werden gefördert. Die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter ist für Anregungen, Tipps und Hinweise der Hasbergerinnen und Hasberger erste Ansprechperson.

Adrian Schäfer

Eine Vollzeitstelle im Hasberger Rathaus sehe ich aufgrund von Hasbergens Größe aktuell

nicht, glaube aber, dass man durchaus über Kooperationen mit anderen Kommunen, Belm

und Bissendorf sind hierfür u.a. ein positives Beispiel, nachdenken sollte. Auch hier gibt es

Förderprogramme, sodass zurzeit zum Beispiel Sach- und Personalkosten für das

Klimaschutzmanagement bis Ende 2021 übernommen werden. Da ich der

Kommunalverwaltung eine Vorbildfunktion zuschreibe, sollte vor Anstellung auf Grundlage

von Fördermitteln eine langfristige Perspektive für die Mitarbeiter*in geschaffen werden.

Eine Projektbezogene, ggfs. wiederkehrende Befristung empfinde ich als prekäres

Arbeitsverhältnis ohne Perspektive und dem Thema nicht angemessen.

Da beispielsweise auch der Einsatz fachkundiger externer Dienstleister*innen förderfähig ist,

könnte dies eine Alternative sein.

Unabhängig von einer hauptamtlichen Stelle möchte ich an dieser Stelle betonen, dass ich sehr hoffe, dass wir wieder eine engagierte Person für den Posten der/des

Umweltbeauftragten finden können, die sich aktiv in die Hasberger Politik einmischt und Sprachrohr der Umwelt ist.

Gerald Johan To Büren

  • Die Schaffung eines Radverkehrs- und eines Klimaschutzbeauftragten ist alternativlos. Weder Verkehrswende noch eine deutliche Beschleunigung beim Klimaschutz werden ohne Koordination und Unterstützung in der Verwaltung funktionieren. (Das Beides kommt ist aufgrund der Klimaschutz-Verpflichtungen der EU und der Bundesrepublik unabhängig vom Wahlausgang bereits sicher)

Die Hasberger Politik und Verwaltung muss sich jetzt proaktiv auf diesen Wandel vorbereiten.

  • Die Schaffung einer neuen Stelle würde aufgrund der verfügbaren Fördermittel die Chance bieten zusätzliche Expertise zu den Themen Klima- Umwelt und Mobilität in die Hasberger Verwaltung holen. 

Susanne Breiwe

Ich glaube, dass ein Radverkehrs-oder Klimaschutzbeauftragter sinnvoll ist. Er bringt

Kompetenz und eigene Ideen in die Arbeit von Rat und Verwaltung ein. Problematisch ist aber, ob diese Arbeit ehrenamtlich oder von einer neu zu schaffenden Arbeitsstelle in der

Verwaltung ausgeübt werden soll. Da könnte ich jetzt viel versprechen, aber das kann ich als eventuelle Bürgermeisterin nicht versprechen, sondern das muss vom zukünftigen Rat entschieden werden.

Was wollen Sie unternehmen, damit Kinder gefahrlos mit dem Fahrrad zur Schule fahren können, insbesondere mit Blick auf das Gefahrenpotential an der Schulstraße?

Holger Elixmann

Die Schulstraße ist seit Jahrzehnten im Fokus der Verkehrsplanung, ein endgültiger Durchbruch

konnte aufgrund der zahlreichen verschiedenen Interessen (Fußgänger, „Laufbus“, Radverkehr,

Elterntaxis, Busse etc.) bislang nicht erzielt werden. Ich halte grundsätzliche Überlegungen zur Neuaufteilung des Verkehrsraumes in dem Bereich für zielführend, Geld im Haushalt steht hier

bereits zur Verfügung. Als erste Maßnahmen, die hiervon unabhängig kurzfristig getroffen werden könnten, wäre Tempo 30 auf der gesamten Schulstraße, ggf. auch auf der gesamten Berliner Straße.

Wichtig ist es auch, den „Abkürzungsverkehr“ auf die Hauptstraßen zurückzubringen,

Navigationsgeräte weisen derzeit oftmals auf die Schulstraße hin. So ist von geschätzten 25 Prozent

Durchgangsverkehr auszugehen. Wenn diese Kraftfahrzeuge nicht mehr auf der Schulstraße

unterwegs wären, wäre schon viel gewonnen.

Adrian Schäfer

Zum einen möchte ich Hasbergen zum Vorreiter bei Tempo 30 im Ortszentrum sowie auf allen reinen Wohnstraßen machen. Insbesondere im Bereich der Schulstraße sehe ich

Handlungsbedarf, weiß aber auch, dass viele verschiedene Interessen berücksichtigt

werden müssen. Gemeinsam mit dem Landkreis als zuständiger Straßenverkehrsbehörde

gilt es Lösungen zu finden und Gefahrenpotentiale zu entschärfen.

Darüber hinaus werde ich mich für eine verbesserte Beleuchtung der Gehwege,

insbesondere der Schulwege, einsetzen.

Gerald Johan To Büren

  • Generell sollte auf der kompletten Schulstraße und im Umfeld der Schulen überall Tempo 30 gelten. 

  • Wir wollen den „Elterntaxi-Verkehr“ verringern indem wir mehr Schüler dazu bringen mit dem Rad, zu Fuß oder mit dem Bus zu kommen und ggf auch indem zusätzliche Einschränkungen gelten.

  • Wir sind uns unsicher ob die vorgeschlagene Umwandlung der Schulstraße in eine Fahrradstraße die beste Lösung ist. Unserer Meinung nach wird dadurch die Sicherheit der radfahrenden Schüler nicht im ausreichenden Umfang garantiert und auch die Akzeptanz bei Eltern für eine gemeinsam genutzte Fahrbahn erscheint uns fraglich. Eine Verbreiterung der Geh- und Radwege oder ggf ein separater Radweg südlich der Schulstraße erscheint uns hier eine sinnvollere Lösung zu sein.  Für die Brücke am Bahnhof muss ggf sogar eine Verbreiterung der Kappe in Betracht gezogen werden, die im Rahmen der Umbauarbeiten für den barrierefreien Bahnhof sowieso sinnvoll sein könnte.

  • Fast noch problematischer als auf der Schulstraße ist aus unserer Sicht die Strecke über Berliner Straße und Frankensteiner Straße. Durch parkende Autos, unübersichtliche Ausfahrten, Verkehr, Mülltonnen und Fußgänger entstehen dort regelmäßig gefährliche Situationen. Gleichzeitig ist dies die Strecke für die radfahrenden Schüler aus ganz Ohrbeck. Hier wird vermutlich eine Kombination verschiedener Maßnahmen nötig sein um den morgendlichen Verkehr zu reduzieren und die Straßen und Gehwege von Hindernissen freizuhalten. Eine Verbreiterung der Gehwege muss geprüft werden. Wir halten außerdem die Erschließung einer neuen Route hinter dem Freizeitland entlang für zumindest überlegenswert.

  • In Gaste muss der Verkehr im Bereich der Schule, vor allem aber an den Fußgängerüberwegen dauerhaft auf 30 kmh beschränkt werden. Bauliche Maßnahmen inkl Bremsschwellen, bessere Kontrollen und bessere Einsehbarkeit müssen hier für eine erhöhte Sicherheit sorgen. Auch hier ist eine Reduzierung der „Elterntaxis“ anzustreben.

Susanne Breiwe

Das Schulzentrum wird von verschiedenen Punkten aus angefahren bzw. es gibt

verschiedene Straßen, über die es erreichbar ist:

a) Über die Osnabrücker Straße: es ist bedauerlich, dass der Radweg auf der einen Seite von

Nebenstraßen unterbrochen ist. Der Querungsverkehr von den Seitenstraßen macht es

schon sehr gefährlich, dorther zu fahren. Man sollte daher den Radweg auch auf der anderen Straßenseite zulassen(nicht nur bis zu den Verbrauchermärkten, sondern bis zur Berliner Straße durchgängig zulassen).

b) Viele Schüler aus Ohrbeck kommend nutzen als „Schleichweg“ das Wohngebiet Ortenbrink, Sandstraße, An der Rothenburg. Mich haben schon viele Beschwerden von

Eltern erreicht, dass in der Straße „An der Rothenburg“ zu viele Fahrzeuge parken. Dabei

ist auch ein Wohnmobil, das leider den Bürgersteig bzw. die Zufahrt auf die Osnabrücker Straße gefährdet. Leider war das Ordnungsamt- lt. Aussagen der Anwohner und Eltern-

noch nicht bereit, tätig zu werden.

c) Hauptverkehrsstraße in Richtung Schule für viele Schüler aus Gaste und Hasbergen

kommend die Schulstraße! Diese ist zu schmal für Fahrräder und Autos, daher hat die

Idee der Fahrradstraße dort wirklich Berechtigung, insbesondere an einem Teilstück über

die Brücke.

d) Als weitere Möglichkeit der Verkehrsberuhigung könnte ich mir vorstellen die

Schulstraße als Einbahnstraße seitens des Ortskerns zu gestalten. Das würde die

Schulstraße sehr entlasten.

e) Die Möglichkeit, für Fahrradfahrer über die Berliner Straße zu fahren, ist gerade morgens

sehr eng, vor allen Dingen dann, wenn dort auch noch der Bus fährt. Auch hier würde es sich anbieten, bei der Berliner Straße als Fahrradstraße nachzudenken.

In der Neuen Mitte sind 60 KFZ-Parkplätze geplant.
Wie viele Fahrradabstellplätze halten Sie für angemessen?
An welchen Stellen halten Sie diese für sinnvoll und wie sollten sie beschaffen sein?

Holger Elixmann

Es ist wichtig, dass die Anzahl der Stellplätze für Fahrräder bedarfsgerecht ist und ggf. noch

Reserven bereithält. Diesen Anforderungen kommen wir in der Mitte nach. Von den genannten PKW-

Stellplätzen sind im Übrigen 5 Parkplätze für Menschen mit Behinderungen ausgewiesen. Räder hingegen können an mehreren Standorten, jeweils nah und privilegiert zu den Eingängen abgestellt

werden. Eine E-Ladestation ist vorgesehen.

(Pro Fahrrad Hasbergen: Auch hier hatten wir nochmal nachgehakt und um Präzisierung gebeten. "Wieviel Abstellplätze halten Sie für angemessen und wie sollten diese ausgestaltet werden (also beispielsweise: Wie können Räder abgestellt und fixiert werden / wird es eine überdachte Anlage geben / wird die Anlage gut einsehbar sein, um Diebstahl und Vandalismus zu vermeiden / wieviel E-Ladeplätze sollte es geben...)?:)

Die Anzahl ... solle bedarfsgerecht sein. Hier eine konkrete Zahl zu nennen, bietet sich aus meiner Sicht nicht an. Es gibt hier bislang meins Wissens nach noch keine Formeln, die eine bestimmte Anzahl vorschreiben oder zumindest empfehlen. Das würde eine Kalkulation ohne Zweifel erleichtern. Allgemein gilt: Es muss möglich sein, dass die Radfahrer allesamt nah an den Eingängen, gut sichtbar, vor Vandalismus etc. auch durch eine ordentliche Beleuchtung unterstützt, und wünschenswerterweise auch durch eine Überdachung geschützt, komfortabel parken können.  Da die Räder ohne Zweifel einen nicht unerheblichen Wert besitzen, wird auch eine feste Fixiermöglichkeit (wie auch schon beim aktuellen Rathaus) erforderlich sein

Adrian Schäfer

Diese Frage ist schwierig zu beantworten.

Die Niedersächsische Bauordnung (NbauO) legt in §48 (1) fest, dass „für bauliche Anlagen, die einen Zu- und Abgangsverkehr mit Fahrrädern erwarten lassen, ausgenommen Wohnungen,

müssen Fahrradabstellanlagen in solcher Größe zur Verfügung stehen, dass sie die

vorhandenen oder zu erwartenden Fahrräder der ständigen Benutzerinnen und Benutzer und der

Besucherinnen und Besucher der Anlagen aufnehmen können“.

Die Neue Mitte mit Rathaus und Bürgersaal ist für mich in jedem Fall eine bauliche Anlage

die einen Fahrradverkehr erwarten lässt. Eine nicht mehr in Kraft befindliche

Ausführungsbestimmung zur NBauO definierte für Verwaltungsräume einen

Fahrradabstellplatz je 30-100 qm und für Versammlungsstätten je 10-50 Besucherplätze

ebenfalls einen Fahrradabstellplatz. Bei einer ungefähr geplanten Verwaltungsfläche von

1200qm und circa 80 Sitzplätzen im Bürgersaal kommt man rechnerisch ungefähr 14 Abstellplätze. Ob diese ausreichend bzw. angemessen sind, kann ich schlecht beurteilen,

auf den ersten Blick wirkt es aber etwas wenig. Die Abstellplätze sollten dabei sicher für hochwertige Räder und E-Bikes sein, überdacht, leicht zugänglich und gut ausgeleuchtet.

Einige davon sollten auch für Lastenräder o.ä. größere Fahrräder geeignet sein.

Soweit ich weiß, sind die Fahrradabstellplätze an der Neuen Mitte jedoch bereits fest eingeplant und entsprechend beschlossen worden. Da ich selber aktuell kein Ratsmandat innehabe, kann ich mich aber auch irren.

Gerald Johan To Büren

  • 60 KfZ-Parkplätze sind aus unserer Sicht überdimensioniert. Natürlich braucht es Parkplätze für Besucher und für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, aber Mitarbeiter und Politik können besser auf dem Tomblaineplatz parken.

  • Wir präferieren einen überdachten Abstellplatz für mindestens 40 Fahrräder anstatt einiger PKW-Stellplätze. Dabei ist es wichtig, dass auch für Spezial- und Lastenräder geeignete Stellplätze entstehen, dass alle Räder gut abgeschlossen werden können und dass die Stellplätze kameraüberwacht sind.

Susanne Breiwe

Fahrradabstellplätze sollten im Ortskern genauso viele geschaffen werden wie

Autoparkplätze, wenn nicht mehr! Ich stelle mir vor, dass Ständer direkt vor den Geschäften und vor dem Eingang des Rathauses entstehen bzw. die bestehenden erweitert werden sollten. Man sollte eine sog. “Mobilstation“ einrichten. So etwas gibt es z.B. auch am Bahnhof Sutthausen. Standort in Hasbergen könnte der Bahnhof oder auch der

Tomblaineplatz sein.

Werden Sie sich dafür einsetzen, dass mehrere attraktive Direktverbindungen (schnell, sicher

und lückenlos) von Hasbergen nach Osnabrück in Kooperation mit der Stadt Osnabrück
ausgebaut bzw. geschaffen werden?

Holger Elixmann

Für direkte Verbindungen werde ich mich einsetzen. Entlang des „Naturparadieses Wilkenbach“ ist es gelungen, eine Zusammenarbeit mit der Stadt Osnabrück zu vereinbaren. Dieses Projekt der Befestigung entlang der Bahn soll nun noch dieses Jahr abgeschlossen werden. Das Vorhaben ist mir seit Jahren bereits wichtig. Darüber hinaus hat in Osnabrück der Rat beschlossen, eine

Machbarkeitsstudie zu den Radschnellwegen rund um Osnabrückhinzu durchzuführen. Hier ist Hasbergen direkt genannt. Diesen Prozess sollten wir positiv begleiten und eigene Anregungen in die

Untersuchungen einbringen. Die Schnellwege bieten –wenn sie bedarfsgerecht geplant sind- viel Potential.

Adrian Schäfer

Ja werde ich und habe dazu bereits erste Gespräche mit dem Landtagsabgeordneten,

Oberbürgermeisterkandidaten und ehemaligen Fraktionsvorsitzenden der SPD Osnabrück geführt. An vielen Stellen gibt es aus meiner Sicht schon gute Direktverbindungen, die sich durch kleine Anpassungen noch attraktiver gestalten lassen. Auch hier sollte man versuchen Fördermittel einzuwerben und gemeinsam mit der Stadt Osnabrück zu agieren. Der Radschnellweg nach Belm ist hierbei als ein positives Beispiel anzuführen.

Gerald Johan To Büren

  • Die Schaffung schneller und sicherer Radwege nach Osnabrück ist eine unserer wichtigsten Forderungen zum Thema Radverkehr. Ohne sichere und attraktive Strecken werden nur wenige Menschen im Alltag aufs Rad umsteigen. 

  • Es gibt diverse Förderprogramme und eigentlich fehlt nur der politische Wille. (Bedenken von Anwohnern, Verbreiterung von Radwegen ist für die Verwaltung kompliziert, etc.) 

  • Die Ideen der Stadt Osnabrück für Radschnellwege entlang der Hauptstraßen halten wir nur für nicht optimal. Viele Einmündungen führen zu vielen Begegnungen mit KfZ und lassen auch keine flüssige Fahrt zu. Natürlich müssen auch dort die Radwege besser werden (z.B. in Hellern ab der Autobahn), wir werben bei der Stadt Osnabrück aber für eine andere Strecke: Unsere Vision ist ein Radschnellweg durch den Hörner Bruch entlang der Bahnstrecke Osnabrück-Münster. Ein Radschnellweg auf dieser Route könnte Radverkehr aus Hasbergen und Sutthausen aufnehmen und würde Radfahren in die Stadt und aus der Stadt heraus deutlich attraktiver machen. Vermutlich wäre auch die Umsetzung einfacher, weil weniger anliegende bebaute Grundstücke betroffen wären. Für Radverkehr aus Gaste ist zu prüfen ob es Alternativen zur Route entlang der Rheiner Landstraße gibt. All das geht aber eben nur in Zusammenarbeit mit der Stadt Osnabrück und dazu wird auch ein Kulturwandel auf beiden Seiten notwendig sein.

Susanne Breiwe

Ich habe das bisher schon häufiger angesprochen, wurde aber immer auf die Zuständigkeiten

der Stadt oder des Landkreises verwiesen. Als Kreistagsabgeordnete habe ich solche Planungen auch miterlebt, nämlich beim Radschnellweg nach Belm: dort haben sich der Landkreis und die Gemeinde Belm an GEMEINSAME Planungen begeben! Das ist auch in

Hasbergen der Schlüssel für Planungsfortschritte, d.h. man muss sich mit der Stadt

Osnabrück zusammensetzen und Planungen anstellen.

Es gäbe verschiedene Strecken: über die Straße „Am Wilkenbach“ Richtung Hörne an der Bahn lang. Über die Niedersachsenstraße Richtung Eselspatt. Über den „Malingskamp“ , die

„Dütestraße“ Richtung Osnabrück uvm. ! Das könnte man alles in einem Radverkehrskonzept

entwickeln.

Haben Sie noch weitere Ideen zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur in Hasbergen?

Holger Elixmann

Ja. Zunächst sollten wir analysieren, was es für Hasbergen bedeutet, wenn der Landkreis bei

seinen Bemühungen um die Fördergelder des Bundes und des Landes den Zuschlag erhält. Hier werden zahlreiche Projekte –auch im Radverkehr- implementiert sein. Zudem wird es wichtig sein,die Menge der Radfahrerinnen und Radfahrern einschätzen zu können. Modern, temporär

aufgestellte Zählstellen sind hier hilfreich. Letztlich halte ich die Ideen des Landkreises, in jeder Kommune eine „Mobilstation“ zu errichten, für begrüßenswert. Hier sind Kombinationen aus Rad,

ÖPNV, Carsharing, Ladeinfrastruktur etc. zukunftsweisend.

Adrian Schäfer

Ich glaube jede*r Radfahrende in Hasbergen hat sofort Ideen, wenn es um Verbesserungen geht. Allerdings hat auch jede*r dabei sehr individuelle Anforderungen an die

Fahrradinfrastruktur, sodass ich mir sehr eine durchdachte und langfristige Lösung

wünschen würde. Ganz persönlich würde ich mir wünschen, dass die Ampel an der altenTecklenburger Straße so eingestellt wird, dass man auch als Radfahrender erkannt wird und nicht die Fußgänger-ampel nutzen muss.

Gerald Johan To Büren

  • Priorisierung von Haupt-Radstrecken, die dann systematisch auf einen hohen Fahrradfreundlichen Standard gebracht werden müssen.  

  • Umbau der Kreuzung am Wulfskotten für besseren Verkehrsfluss und erhöhte Fahrradfreundlichkeit 

  • Eine jährliche öffentliche Befahrung der Hauptstrecken mit dem Fahrradbeauftragten der Gemeinde soll mehr Transparenz, Verständnis und Bürgernähe auch bei kleinen Problemen bringen

  • Start von langfristigen Maßnahmen um den Radverkehr und PKW-Verkehr in der neuen Mitte zu trennen

  • Beitritt und Mitarbeit bei der AGFK

  • Wir wollen den Verkehr auf den Nebenstrecken reduzieren, z.B. durch Beschränkung auf Anwohner

  • Ein digitales Kontakt- Melde- und Beschwerdetool (das für fast alle Kontakte mit der Gemeinde benutzt werden soll) soll auch Meldungen zu Radverkehr und deren Abarbeitung besser nachvollziehbar machen (durch eindeutige Vorgangsnummer)

  • Wir wollen für eine bessere Anbindung an den ÖPNV sorgen. Da gibt es eine Menge zu tun von Tarifen und Regeln in der Regionalbahn bis hin zu Abstellplätzen an den Bahnhöfen / Bushaltestellen. Schwierig, weil nicht in der Hasberger Zuständigkeit, aber das darf keine Ausrede sein solche Themen nicht zu bearbeiten.

  • Wir wollen Hasbergen zusammen mit unserer Gastronomie für Ausflügler attraktiver machen um den Boom des Freizeitradelns während Corona in einen dauerhaften Trend umzuwandeln

  • Wir wollen das Radfahren in Hasbergen durch verschiedene Kampagnen fördern. 

  • Schulkinder sollen durch Aktionen motiviert werden mit dem Rad zu den Hasberger Schulen, aber auch später nach Osnabrück zu fahren. In der Grundschule könnten Fahrgruppen oder besonders sichere Schulradwege eine Lösung sein.

  • Zusammen mit den Hasberger Verbrauchermärkten soll einkaufen per Rad attraktiver gemacht werden. Denkbar wäre ein Förderprogramm wie in Hagen um Lastenräder und Anhänger im Hasberger Alltag sichtbarer zu machen.

  • Wir werden uns bemühen mit gutem Beispiel voranzugehen und öffentliche Termine soweit möglich per Rad absolvieren. Falls unser Kandidat Gerald Johann to Büren zum Bürgermeister gewählt wird, wird er in seiner Amtszeit komplett auf PKW verzichten. 

Susanne Breiwe

a) Viele, die nach Gaste fahren oder aus Gaste Richtung Hasbergen nutzen den

„Malingskamp“ als „Schleichweg“. Das ist auch eine gute Lösung, aber die Überquerung

an der Hauptstraße in Höhe der ehemaligen Sparkasse ist gefährlich. Vielleicht sollte man an der Stelle einen Zebrastreifen einrichten oder Ampel aufstellen? Ist zwar eine Kreisstraße, aber man sollte darüber mal mit dem Kreis sprechen!

b) Getrennte Fahrrad-und Laufbuswege an den Schulwegen

c) Allgemeine Aufklärungsveranstaltungen über Beschilderungen und Erklärung zum Thema

„Radwegebenutzungspflicht“ oder Wegfall derselben. Bei diesem Thema gibt es viele

Unsicherheiten.

d) Abschließend möchte ich erwähnen, dass es ein besseres Miteinander geben sollte:
die Radfahrer, Fußgänger und Autofahrer sollten sich gleichberechtigt den Verkehrsraum teilen.

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